„Animal-Aided Design“ – Urbaner Wohnraum für Tiere

Die biologische Vielfalt in Städten ist den Bewohner:innen zunehmend wichtig und ein nicht mehr wegzudenkender Faktor bei der Planung neuer Quartiere der IBA Hamburg. Für den neuen Stadtteil Oberbillwerder wird ein Konzept zur Integration von Tieren in die Planung und Gestaltung erarbeitet. Hierfür wurde das Studio „Animal-Aided Design“ beauftragt, welches die gleichnamige Methode entwickelt hat.

Die biologische Vielfalt in Städten ist den Bewohner:innen zunehmend wichtig und ein nicht mehr wegzudenkender Faktor bei der Planung neuer Quartiere der IBA Hamburg. Für den neuen Stadtteil Oberbillwerder wird ein Konzept zur Integration von Tieren in die Planung und Gestaltung erarbeitet. Hierfür wurde das Studio „Animal-Aided Design“ beauftragt, welches die gleichnamige Methode entwickelt hat.

Die Kernidee von Animal-Aided Design (kurz AAD) ist eine Methode, die den Schutz und die Förderung von wild lebenden Tieren und Stadtplanung auf lokaler Ebene miteinander in Einklang bringt. Die Grundidee besteht darin, das Vorkommen von Tieren in den Planungsprozess einzubeziehen, sodass sie zu einem integralen Bestandteil der Gestaltung werden.

Durch eine Analyse und anschließende Auswertung von unterschiedlichen Daten werden Populationen und deren Vorkommen bestimmt und die Erreichbarkeit des Planungsgebietes (Oberbillwerder) für die jeweiligen Tiere geprüft. Im zweiten Schritt werden die Möglichkeiten zur Integration von Lebensräumen (Habitaten) betrachtet und ausgelotet.

Ziel von AAD ist es, die Artenvielfalt in der Stadt zu erhöhen und nicht nur den Status quo zu erhalten. So kann eine Zielart auch eine Art sein, die die Beteiligten an der Planung attraktiv finden, z.B. ein Vogel wie die Amsel, der einen attraktiven Gesang hat, oder der interessant zu beobachten ist.

In der Analyse- und Entwurfsphase werden die Zielarten für den Entwurf ausgewählt. Zielarten können Arten sein, die am Projektstandort bereits vorhanden sind und durch die Entwicklung bedroht sein können. Die Wahl der Zielarten beschränkt sich jedoch nicht auf Arten, die bereits vorhanden sind, und auch nicht auf Arten, die bedroht oder von vorrangigem Erhaltungsinteresse sind.

Im Zuge der Analyse des Planungsstands wurden in Oberbillwerder spezifische Raumeinheiten erfasst. Diese sind: Gräben und Kanäle, der Grüne Loop, Landschaftswege, Straßen und Plätze, Gärten und Höfe sowie Dächer und Fassaden.

Die Analyse der Daten sowie die Erfassung der Raumeinheiten bilden die Grundlage für die sogenannte Zielartenauswahl. Diese Auswahl definiert die Tierarten, für die in Oberbillwerder Habitate geplant und umgesetzt werden sollen. Die Zielartenauswahl umfasst derzeit 20 Tiere – darunter Vögel, Säugetiere, Fische und Insekten. Über Artenportraits werden anschließend die spezifischen Bedarfe der Zielarten benannt und ein Maßnahmenkatalog erstellt. Dabei sollen in allen Raumeinheiten Maßnahmen umgesetzt bzw. Lebensräume geschaffen werden.

Die definierten Maßnahmen werden im Gestaltungsleitfaden von Oberbillwerder sowie den zukünftigen Qualifizierungsverfahren (Hochbau sowie Freiraum) verankert und fließen so in die Planung und Umsetzung ein.