Hallo Oberbillwerder! Mitmacher Bart Brands
Bart Brands ist niederländischer Landschaftsarchitekt und Urbanistiker und Miteigentümer des niederländischen Landschaftsarchitekturbüros Karres en Brands. Gemeinsam mit dem dänischen Unternehmen ADEPT gewann er 2019 mit dem eingereichten Masterplan für Oberbillwerder den wettbewerblichen Dialog. „Eine Stadt ist inklusiv für jeden! Wichtig es ist, Planung in mehreren ineinander verwobenen Schichten zu denken. Dies ist in dem Masterplan für Hamburgs 105. Stadtteil schon sehr gut zu erkennen.“Charakteristisch für den vorliegenden Masterplan ist die deutliche Beachtung der Grün- und Freiflächen des Gebietes. „Man fängt nicht mit der Architektur an, sondern startet mit dem Grün, dem Blau und der sozialen Infrastruktur an. Erst dann kommen die Gebäude und die Architektur“. Und das sieht man auch in den Planungen des neuen Stadtteils. Die morphologischen Gegebenheiten wie auch die historische Nutzung des Gebietes wurden von Beginn an untersucht und in die zukünftigen Planungen und Strukturen integriert.
Die Vernetzung des Stadtteils mit bestehenden Grünflächen und Freiraumstrukturen der Stadt Hamburg, wie dem zweiten grünen Ring, war ein zentrales Anliegen der Planerinnen und Planer. „Ich glaube, was wir jetzt gelernt haben durch Corona ist, dass man in dichten Städten Grün braucht, vor allem fußläufig erreichbares Grün.“
Der grüne Loop, der Oberbillwerder durchziehen wird, verbindet nicht nur alle sozialen Einrichtungen des Stadtteils miteinander, sondern bietet auch Bewohnerinnen und Bewohnern die Möglichkeit, sich im Grünen durch den Stadtteil zu bewegen, sich sportlich zu betätigen oder einfach die Seele baumeln zu lassen. „Diese grüne Struktur, die auch eine Verbindung nach Außen herstellt, ermöglicht eine Verbindung der Biodiversität von außen nach innen“.
„In Holland fangen wir mit dem Wasser an und dann denken wir über das Fahrrad nach.“ Neben einem ausgeprägten Grün- und Freiflächenangebot liegt der Fokus des Masterplans auf alternativen Mobilitätsformen und einem neuen Umgang mit dem öffentlichen Straßenraum. PKW der Bewohnerinnen und Bewohner sollen in dem neuen Stadtteil nicht mehr das Bild des Straßenraumes bestimmen, sondern in zentral gelegenen Mobility Hubs untergebracht werden. „Wir wollen mehr Raum für Fußgänger, Fahrräder, Grün und Wasser nutzen.“
Doch nicht nur die Mobilität und die Natur des Stadtteils wurden im Planungsprozess des Masterplans bedacht. Die Bebauung des Gebietes weist eine Vielzahl von Typologien auf. „Wir bauen kompakt, um so viel wie möglich Qualität der Kulturlandschaft zu erhalten“, sagt Bart Brands. Neben einer Blockrandbebauung im Zentrum des Stadtteils sollen im Übergang in die Kulturlandschaft lockere Bebauungen und alternative Grünflächennutzungen verortet werden.
„Wir hoffen, dass da eine soziale Identität entsteht“, meint Bart Brands. Es ist den Planerinnen und Planern wichtig, dass Oberbillwerder nicht zu einer Schlafstadt wird. Die geplante Durchmischung des gesamten Gebietes mit Wohnen, Arbeiten, Studieren und Natur soll Oberbillwerder zu einem lebendigen, nachhaltigen und kreativen Stadtteil machen, der sich gut in die umliegende Kulturlandschaft eingliedert.