Hallo Oberbillwerder! Mitmacher Jan Smith

„Die Fragestellung lautet: Wie wollen wir eigentlich in Zukunft leben? Und welche Qualitäten muss dann ein Quartier für unser zukünftiges Zusammenleben bieten?“ Jan Smith leitet seit vier Jahren die Abteilung Integrierte Sozialplanung und Stadtteilentwicklung im Fachamt für Sozialraummanagement Bergedorf. Er und seine zehn Mitarbeiter:innen haben eine Mission. Sie verstehen sich als Thinktank und Inkubator für soziale Entwicklung im Bezirk und damit auch für Hamburgs 105. Stadtteil Oberbillwerder.

„Die Fragestellung lautet: Wie wollen wir eigentlich in Zukunft leben? Und welche Qualitäten muss dann ein Quartier für unser zukünftiges Zusammenleben bieten?“

Jan Smith leitet seit vier Jahren die Abteilung Integrierte Sozialplanung und Stadtteilentwicklung im Fachamt für Sozialraummanagement Bergedorf. Er und seine zehn Mitarbeiter:innen haben eine Mission. Sie verstehen sich als Thinktank und Inkubator für soziale Entwicklung im Bezirk und damit auch für Hamburgs 105. Stadtteil Oberbillwerder.

Geboren im hessischen Darmstadt, verschlug es Jan Smith zum Zivildienst nach Hamburg. Seitdem lebt der heute 43jährige Familienvater an der Elbe. Hier studierte er Soziologie und arbeitete anschließend in der Politik- und Strategieberatung für Bundes- und Landesministerien sowie Kommunen.

„Irgendwann aber wollte ich vom Besserwisser zum Bessermacher werden, selbst mitgestalten und nicht nur Empfehlungen aussprechen.“

Seitdem widmet sich Jan Smith mit vollem Engagement der integrierten, sozialräumlichen Fachplanung für soziale, kulturelle und nachbarschaftliche Angebotslandschaften in den Quartieren. Das heißt, er und sein Team entwickeln und fördern Projekte für Geflüchtete, Senior:innen, Familien und Jugendliche oder z. B. arbeitssuchende migrantische Frauen. Jan Smith kümmert sich mit seinem Team auch um die Förderung von ehrenamtlichen Strukturen und nachbarschaftlichen Initiativen.

„In Oberbillwerder nun nachbarschaftliche und soziale Infrastruktur als Teil einer Connected City mitzuplanen, ist für mich als Stadtsoziologe so aufregend wie eine Marsmission für Astronauten“, schwärmt Jan Smith.

Für diese Planung wurde eigens eine Arbeitsgruppe gegründet – die AG Soziales Oberbillwerder. Mit dabei sind viele Fachbehörden, die IBA Hamburg und der Bezirk, der mit Jan Smith die Federführung hat. Dort werden Impulse für die Entwicklung nachbarschaftlicher, kultureller und sozialer Infrastruktur gesetzt, Vorschläge für teilhabeorientierte Entwicklung von Oberbillwerder unterbreitet und Flächenbedarfe für soziale Einrichtungen ermittelt. Die IBA Hamburg übernimmt dann die räumliche Verortung der Angebote entsprechend formulierter Anforderungen und Kriterien, z. B. für einen neuen Jugendclub und einen Bauspielplatz.

 „Als nächstes soll behördenübergreifend ein Nutzungs-, Raum- und Betriebskonzept für das Bildungs- und Begegnungszentrum (BBZ) in Oberbillwerder entwickelt werden.“ Der Masterplan sieht mit dem BBZ einen integrierten Schulstandort vor, der neben einem Gymnasium und einer Stadtteilschule auch stadtteilbezogene soziale und kulturelle Nutzungen unter einem Dach vereint. Welche das sein sollen, wird nun unter externer Begleitung erarbeitet. Die AG Soziales wird dabei das Projekt als Steuerungsgruppe fachlich und inhaltlich begleiten.  

„Einen Baukörper wie einen Schulcampus multicodiert zu nutzen, entspricht dem Geist des Masterplans. Schulstandorte haben das Potenzial Kristallisationspunkte des Gemeinwesens in den Quartieren zu bilden, wenn sie in ihren Räumen Familien und Generationen auch durch außerschulische Nutzungen zusammenbringen. Diesen Anspruch des Masterplans wollen wir nun gemeinsam einlösen“

In der Abteilung von Jan Smith liegt auch die bezirkliche Verantwortung für das Rahmenprogramm integrierte Stadtentwicklung (RISE), ein Instrument der Städtebauförderung mit dem u. a. die Entwicklung der Nachbarstadtteile Bergedorf West und Neu Allermöhe gestaltet wird.

Die abgestimmte Entwicklung der Nachbarstadtteile durch RISE-Maßnahmen soll dabei nicht nur die Lebensqualität im jeweiligen Stadtteil, sondern auch die lebensweltliche Verknüpfung mit Oberbillwerder stärken.

„Nur eine verbindende Brücke reicht eben nicht. Es muss auch Gründe geben sie zu überqueren.“

Angebote und Infrastrukturen in den Nachbarstadtteilen und im Bezirk müssen aufeinander abgestimmt und stadtteilübergreifend vernetzt werden.

„Die „Connected City“ muss mehr leisten als die räumliche Verzahnung mit bestehendem Stadtraum. Erst durch eine Verknüpfung von lebensweltlichen Bezügen zwischen den Nachbarquartieren funktioniert die „Connected City“ auch als Ort stadteilübergreifender Teilhabe – für neue und alte Nachbarn“.

Smith und seine Kolleg:innen überlegen deshalb, die Idee des Grünen Loops aufzugreifen und die drei Nachbarschaftsstadtteile mit einem Mega-Loop zu verbinden. „Attraktive Funktionen, Nutzungen und Angebote wären dann über eine klar lesbare Wegeverbindung stadtteilübergreifend vernetzt. Die Bewohner:innen würden sich auf dieser Route zwischen den Stadtteilen bewegen, um beispielweise den nahgelegenen Badesee in Neu Allermöhe oder das geplante Gemeinschaftskulturzentrum in Bergedorf West zu besuchen.“

Jan Smith hat noch viele weitere Ideen und Wünsche auf dem Weg zu einem lebenswerten und vernetzten Oberbillwerder. „Ich bin da guter Dinge, dass wir noch viele Ideen auf den Weg bringen. Aber eine Marsmission ist bekanntlich kein Spaziergang.“