Hallo Oberbillwerder! Mitmacher Ulf-Peter Busse

„Es fasziniert mich, dass direkt vor unserer Haustür ein Zukunftsstadtteil entsteht, in dem die modernsten Aspekte der Stadtentwicklung angewendet werden, von denen aber auch das übrige Bergedorf profitieren sollte. Natürlich braucht ein so großes Projekt aber immer auch einen kritischen Blick der örtlichen Zeitung.“ Ulf-Peter Busse ist Vollblut Bergedorfer, der sich im Stadtteil auskennt, wie kaum ein Zweiter. Vor 56 Jahren wurde er hier geboren und schreibt nach einigen Jahren journalistischer Wanderschaft seit gut 20 Jahren für die Bergedorfer Zeitung“, dem letzten verbliebenen Hamburger Lokalblatt, das auch noch als gedruckte Ausgabe in den Briefkästen der Abonnent:innen landet. Ulf-Peter Busse ist dort zuständig für den Bereich Bergedorf, den er seit nunmehr fünf Jahren leitet.

„Es fasziniert mich, dass direkt vor unserer Haustür ein Zukunftsstadtteil entsteht, in dem die modernsten Aspekte der Stadtentwicklung angewendet werden, von denen aber auch das übrige Bergedorf profitieren sollte. Natürlich braucht ein so großes Projekt aber immer auch einen kritischen Blick der örtlichen Zeitung.“

Ulf-Peter Busse ist Vollblut Bergedorfer, der sich im Stadtteil auskennt, wie kaum ein Zweiter. Vor 56 Jahren wurde er hier geboren und schreibt nach einigen Jahren journalistischer Wanderschaft seit gut 20 Jahren für die Bergedorfer Zeitung“, dem letzten verbliebenen Hamburger Lokalblatt, das auch noch als gedruckte Ausgabe in den Briefkästen der Abonnent:innen landet. Ulf-Peter Busse ist dort zuständig für den Bereich Bergedorf, den er seit nunmehr fünf Jahren leitet.

„Ich war in der Schule eher schüchtern und hatte ein großes Faible für Mathe und Naturwissenschaften. Irgendwann weckte das den Ehrgeiz, mich genau auf das zu konzentrieren, was ich scheinbar nicht konnte. Vor allem Laberfächer wie Deutsch oder Englisch. Und ich stürzte mich sogar in den Journalismus – mit einem ersten Artikel für die Abi-Zeitung und direkt danach als Reporter. Das Experiment ist mehr als gelungen: Bis heute bin ich begeistert von diesem vielseitigen Job mitten im Leben.“

Studiert hat Ulf-Peter Busse Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, Politische Wissenschaften und Soziologie an der Universität Hamburg. Gleich darauf legte er mit einer zweijährigen Assistenz bei der Bergedorfer Zeitung los – Lokales und Sport. In den 90er-Jahren verschlug es ihn unter anderem zum Privatfernsehen nach München. Das war ihm zu bildlastig und zu bayerisch. Jetzt wohnt der Printjournalist in Lohbrügge mit seiner Frau und den zwei Kindern.

„Stadtentwicklung, Wohnungsbau und Shopping zieht bei uns immer. Gelesen wird, was Bergedorf voranbringt. Vor allem bei der Kultur ist das ausbaufähig. Da wird Bergedorf noch zu wenig zugetraut – auch von den Bergedorfern selbst. Viele sehen den Stadtteil nur als Wohnstadt. Dabei haben wir hier unter anderem mit dem Programm von „Haus am Park“ oder „Lola“ viel zu bieten. Mit unseren 130.000 Einwohner:innen fühlen sich die Bergedorfer als Großstadt in der Metropole Hamburg.“

Über die Bergedorfer Quartiere und die vielen Neubauviertel hat Ulf-Peter Busse allesamt in seiner journalistischen Laufbahn berichtet. Rückblickend auf das Gojenbergsviertel aus den 1920er-Jahren oder Lohbrügge-Nord aus den 1960ern, damals Europas größtes Neubaugebiet. Und auch über den Wohnungsbau entlang der S-Bahnlinie mit Bergedorf-West, Neuallermöhe-Ost und Neuallermöhe-West. Zurzeit schreibt der Lokalchef über das vieldiskutierte Stuhlrohrquartier, Wohnen am Schleusengraben und besonders häufig über die Planungen von Oberbillwerder.

„Hier gibt es begeisterte Befürworter und heftige Kritiker. Bei vielen besteht aber eine große Neugier auf Oberbillwerder. Was bekommen wir da eigentlich? Würde ich dahinziehen? Viele sehen das als große Chance für Bergedorf. Dennoch berichten wir auch über die anhaltenden Standortdiskussionen. Hat Stadt der Zukunft Probleme mit der Entwässerung? Wie funktioniert das mit der Verkehrsanbindung und schafft die S-Bahn die großen Herausforderungen der Zukunft?“

Ulf-Peter Busse verfolgt die Entwicklung Oberbillwerders von Beginn an. Er berichtete von den ersten Bürger-Workshops, den vielen Info-Abenden, von den zunächst zwölf stadtplanerischen Entwürfen, aus denen die vier Finalisten und schließlich der Sieger gekürt wurde. Es ging um die Kritik von allen Seiten, viele offene Fragen der Anbindung und schließlich auch die Verabschiedung des Masterplans durch den Senat. Aber auch Straßen frei von parkenden Autos, Mobility Hubs und der geplante Umzug der Hochschule für Angewandte Wissenschaften HAW von Lohbrügge nach Oberbillwerder waren Thema. Kurz: Ob Workshops, Pressekonferenzen oder Projektdialoge – Ulf-Peter Busse oder sein Bergedorfer Redakteursteam waren und sind fast immer dabei.

„Was den meisten beschriebenen Bergedorfer Neubauquartieren fehlt, sind zentrale Orte. Da wurde in der Vergangenheit leider immer wieder viel eigentlich Geplantes eingespart. Jetzt hoffe ich, dass in Oberbillwerder ein wirklich funktionierender Stadtteil mit einer lebendigen Hochschule samt vieler Stundentenwohnungen entsteht, der auch auf die benachbarten Quartiere einzahlt. Schafft es für sie endlich eine neue Zentralität, wäre das Projekt ein Gewinn für ganz Bergedorf.“

Einen großen Beitrag dazu könnten nach Meinung des Journalisten unter anderem die Mobility Hubs leisten. Durch seine Berichterstattung möchte Ulf-Peter Busse erreichen, dass die innovativen Quartiersgaragen der IBA Hamburg auch in der Bergedorfer Innenstadt ein Pendant bekommen. „Es wäre schön, wenn solch innovative Dinge in der Einkaufsstraße Sachsentor abfärben würden.“

Bei so viel spannenden Themen ist Ulf-Peter Busse zuversichtlich, dass seine Bergedorfer Zeitung später auch in Oberbillwerder gelesen wird, egal ob als gedruckte Zeitung, E-Paper über die Homepage im Internet. Dafür müsste der neue Stadtteil aber unbedingt als Teil Bergedorfs wahrgenommen werden und mit seinem Zentrum in einer Wechselbeziehung treten.

„Sehr gut könnte das etwa mit Angeboten aus Sport oder über Kultur gelingen. Vom neuen Schwimmbad sollten zum Beispiel Bergedorfs Schulen profitieren. Schlimm wäre es, die neuen Bewohnerinnen und Bewohner würden sich nur nach Hamburg ausrichten und Bergedorf links liegenlassen.“

Ulf-Peter Busse würde sich freuen, wenn sich das Bergedorfer Selbstverständnis auf Oberbillwerder übertragen ließe. „Wir sind hier gern ein Teil der Großstadt, brauchen aber auch unsere gefühlte Überschaubarkeit als kleines Juwel, in dem man sich auskennt, ein bisschen Nestwärme empfindet und ganz viel erleben kann.“