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„Unsere Nachbarschaft“ – Das KörberHaus

Im Dezember 2022 öffnete das neue KörberHaus mitten im Bergedorfer Zentrum. Seitdem entwickelte es sich zum offenen Ort und Treffpunkt für alle Generationen und Kulturen im Stadtteil. Das KörberHaus, mit 6.000 Quadratmetern auf drei Stockwerken, versteht sich dabei als Haus mit Möglichkeiten zum Miterleben, Mitmachen und Selbermachen für alle Menschen in Bergedorf, Hamburg und dem Umland. Hier begegnen sich Menschen, reden miteinander, setzen sich für andere ein – ein Ort mit viel Kultur.

Portrait Dorothea Kerrutt

Dorothea Kerrutt leitet das Veranstaltungsprogramm der Körber-Stiftung im KörberHaus. Schon seit 2015 ist sie dabei. Bis zum Umzug in das KörberHaus war sie im Haus im Park tätig, das die Körber-Stiftung betrieben hat.

IBA Hamburg: Das neue KörberHaus ist nicht nur ein architektonischer Hingucker. Was bieten Sie hier alles inhaltlich an? 

Dorothea Kerrutt: Das hier ist ein großes Gemeinschaftswerk von neun Partnerorganisationen im Haus und der Menschen, die dort wirken. Wir bieten zusammen ein sehr buntes Programm an. Man kann sich aber auch einfach nur mit Freunden treffen und eine gute Zeit verbringen. Viele Menschen nutzen das Haus zum mobilen Arbeiten auf den öffentlichen Flächen. Unser offenes WLAN ist vor allem bei Jugendlichen sehr gefragt.

„Die Körber-Stiftung hat eine Vielzahl von Veranstaltungen zu gesellschaftlich relevanten Themen im Programm.“

Aber es geht auch locker bei uns zu. Beliebt ist zum Beispiel der Ü60 „Faltenrock“ im KörberHaus, der monatlich Tanzbegeisterte aus ganz Hamburg und Umland anzieht.

Mit im Haus ist auch die Hamburger Volkshochschule mit ihren vielfältigen Aktivitäten. Unter anderem bietet sie gemeinsam mit der Körber-Stiftung unter dem Titel „Lernen und mehr“ hier zum Beispiel Bewegungsangebote für Menschen ab 60 Jahren an. In den Räumen des Bezirksamtes (auch Mieter) finden regelmäßig Sprachkurse für Menschen mit Migrationshintergrund statt. Wir bieten unsere Räume auch externen gemeinnützigen Organisationen für ihr gesellschaftliches und kulturelles Engagement an wie zum Beispiel den Jobpaten für Beratungsgespräche. Dazu kommen die moderne Bücherhalle Bergedorf mit ihren mehr als 45.000 ausleihbaren Medien sowie der AWO Treff Bergedorf, der Bezirks-Seniorenbeirat Bergedorf, die Freiwilligenagentur Bergedorf und die SHiP – Stiftung für Engagement in Bergedorf. Und im Erdgeschoss sorgt das Café Schmidtchen für verdiente Pausen oder eine Stärkung zwischendurch.

IBA Hamburg: Es soll auch ein richtiges Theater geben. Was hat es damit auf sich?

Dorothea Kerrutt: Ja, das LichtwarkTheater im KörberHaus ist mittlerweile ein bedeutender Kultur- und Veranstaltungsort für Bergedorf mit 458 Plätzen – eines der modernsten Theater in Hamburg. Die 200 Quadratmeter große Bühne ermöglicht es, dass auch große Produktionen kommen können. Wir bieten hier viele Formate vom professionellen Gastspieltheater, Schauspiel, Comedy, Kabarett und Musical über Amateurtheater, Konzerte oder Jugendmusik- und Theaterwettbewerbe, bis hin zu informativen Formaten. Bespielt wird diese Bühne jeweils hälftig vom Bezirksamt Bergedorf und der Körber-Stiftung.

IBA Hamburg: Das KörberHaus ist noch neu. Die Idee dahinter hat aber eine lange Historie. Was war der Ursprung dieser nachhaltigen Institution?

Dorothea Kerrutt: Namensgeber von Haus und Stiftung ist Kurt A. Körber (1909-1992). Er war ein erfolgreicher Unternehmer mit seinen Hauni-Werken in Bergedorf. Hauni ist sozusagen die Keimzelle für den großen internationalen Konzern, die Körber AG. Herr Körber hatte selber keine Kinder und wollte gerne das Gute, was er selbst erfahren hatte, an die Gesellschaft zurückgeben und errichtete die Körber-Stiftung (mit Standorten in der Hamburger HafenCity und Berlin). Ein besonderes Projekt war das „Haus im Park“. Das Begegnungs- und Kulturzentrum im Bergedorfer Villenviertel wurde 40 Jahre lang erfolgreich mit seiner vielfältigen Seniorenarbeit betrieben.

Die Initiative des Bezirksamtes Bergedorf und der Körber-Stiftung für das neue KörberHaus begann 2016. Auf der Fläche des baufälligen Lichtwarkhauses wurde ein innovativer Ort der Kooperation, Kommunikation und Kultur entwickelt. Das Miteinander der Organisationen und die multifunktionale Nutzung von Räumen und Flächen schaffen einen Mehrwert für alle Menschen in Bergedorf.

IBA Hamburg: Was könnte denn das KörberHaus für Oberbillwerder bedeuten?

Dorothea Kerrutt: Auf jeden Fall auch eine Bereicherung, denn es wäre von dort aus sehr leicht und bequem zu erreichen. Das KörberHaus ist nur 5 Minuten vom Bergedorfer Bahnhof entfernt. Ich denke, dass es auf jeden Fall eine Steigerung der Lebensqualität auch für Oberbillwerder bedeuten kann, einen Ort zu haben, an dem man generationenübergreifend und auch wirklich für alle Kulturen ein gutes Angebot findet. Offene Räume dieser Art, wie wir es hier im KörberHaus anbieten, kann es aber nicht genug geben. Ich würde es auf jeden Fall begrüßen, wenn auch Oberbillwerder für sich Räume schafft, in denen Begegnung konsumfrei möglich ist und von allen Generationen und Kulturen nutzbar sind.

IBA Hamburg: Was wünschen Sie sich für die Zukunft des neuen Stadtteils?

Dorothea Kerrutt: Ich würde mir auf jeden Fall wünschen, dass es in Oberbillwerder eine gute Symbiose aller gesellschaftlichen Gruppen gibt und dort ein gelebter Austausch stattfindet. Dafür braucht es auch Begegnungsräume unterschiedlichster Art, damit man nicht nur eine gemeinsame Adresse hat, sondern sich auch als Gemeinschaft versteht. Das strahlt wiederum in den ganzen Bezirk aus.

offfenes, helles Treppenhaus