„Unsere Nachbarschaft“ – Das Popular Deluxe Café
Zwischen Vinhagenweg und Chrysanderstraße – nur einen Steinwurf vom Bergedorfer Schloss entfernt – findet immer dienstags und freitags der beliebte Wochenmarkt statt. Zwischen 8 und 13 Uhr drängeln sich hier die Bergedorfer:innen an den rund 65 Ständen, um Obst, Gemüse, Käse oder Fisch zu kaufen. Zum Abschluss der Besorgungen steht für viele von ihnen ein Besuch beim „Popular Deluxe Café“ von Andrés und María Süssmann an.

Das Ehepaar verkauft aus ihrem Foodtruck heraus Kaffeespezialitäten und selbstgebackenen Kuchen. Es sind die freundliche Atmosphäre Kolumbiens, das nachbarschaftliche Miteinander am Schlosspark und der anspruchsvolle Geschmack des Hochlandkaffees, welche die Kundschaft magisch anziehen.
IBA Hamburg: Warum verschlug es Sie ausgerechnet hier nach Bergedorf?
Andrés Süssmann: Ich stamme ursprünglich aus Kolumbien. Vor zehn Jahren bin ich nach Deutschland gekommen, um hier zu leben. Meine Wurzeln sind deutsch, mein Großvater wurde hier geboren, ist aber vor dem Zweiten Weltkrieg nach Südamerika ausgewandert, wie viele damals. Mein Bruder lebt schon seit über 20 Jahren in Hamburg, und ich wollte schon immer Deutsch lernen und hier leben. Zuerst habe ich in Pinneberg und Glinde gewohnt, bevor ich vor fast fünf Jahren nach Bergedorf gekommen bin. Hier lebt auch mein Bruder, und meine Eltern sind ebenfalls hier.
IBA Hamburg: Das klingt nach einer starken Verbindung zu Bergedorf. Was macht für Sie den Reiz dieses Stadtteils aus?
Andrés Süssmann: Bergedorf ist für mich wie ein Zuhause. Ich arbeite und lebe hier. Es gibt viel Grün, Wasser und eine schöne Umgebung. Das schätze ich sehr. Die Natur ist wirklich ein Highlight. Die Verbindung zwischen der Stadt und dem Grün ist hier besonders gut. Und auch die Nähe zu den Vier- und Marschlanden ist großartig. Es gibt viel Wasser und viele Sehenswürdigkeiten, das gefällt mir hier sehr.


IBA Hamburg: Wie kam es dann zur Idee mit dem Kaffeewagen?
Andrés Süssmann: Ich hatte schon immer den Traum, hier in Deutschland einen Kaffeeladen zu haben, besonders mit Kaffee aus Kolumbien, meinem Heimatland. Als es mit dem eigenen Geschäft schwierig wurde, haben wir die Idee mit dem Kaffeewagen auf Wochenmärkten ausprobiert. Seit sieben Jahren sind wir jetzt unterwegs und haben unseren festen Platz hier in Bergedorf auf dem Wochenmarkt.
IBA Hamburg: Wie ist die Resonanz hier in Bergedorf?
Andrés Süssmann: Wir haben eine tolle Community aufgebaut. Viele Leute kennen uns, und es ist nicht nur ein Ort für Kaffee, sondern auch für Gespräche und Begegnungen. Die Kunden hier schätzen es, Kaffee aus Kolumbien bei uns zu trinken. Es geht nicht nur um den Namen, sondern um das Erlebnis und die Qualität, die dahintersteckt.


IBA Hamburg: Und wie wichtig ist für Sie die Qualität des Kaffees, den Sie verkaufen?
Andrés Süssmann: Der kolumbianische Kaffee, den wir verkaufen, ist aufgrund seiner Qualität bekannt. In meiner Heimat haben wir die idealen Bedingungen für den Anbau von Kaffee. Alles wird dort von Hand gepflückt, was den Geschmack besonders macht im Vergleich zu maschinell geerntetem Kaffee aus anderen Ländern. Wir sind zwar nicht Fairtrade-zertifiziert, aber wir achten darauf, fair gehandelten Kaffee anzubieten. Ein Teil unseres Umsatzes fließt zurück in soziale Projekte in Kolumbien, was uns wichtig ist.
IBA Hamburg: Wie sehen Ihre Pläne für die Zukunft aus?
Andrés Süssmann: Wir würden gerne weiter wachsen und vielleicht eines Tages ein eigenes Café eröffnen. Wir hatten bis 2024 das Pop-Up-Café „Café Plitsch“ im Bergedorfer Sachsentor betrieben, aber langfristig träumen wir von mehr.
IBA Hamburg: Vielleicht auch in Oberbillwerder?
Andrés Süssmann: Das wäre sicher spannend, besonders mit der neuen Universität und den potenziellen neuen Bewohnern dort. Kaffee ist immer gefragt, und wir würden gerne ein Treffpunkt für die Menschen dort sein.
