Das berufliche Duo arbeitet bei Bildungsbau Hamburg im Bereich der Projektsteuerung für schulische Großprojekte. Unter dem Dach von Bildungsbau Hamburg betreuen die beiden städtischen Immobiliendienstleister SBH | Schulbau Hamburg und GMH | Gebäudemanagement Hamburg mit rund 1.200 Mitarbeitenden in neun Regionen alle Allgemeinbildenden Schulen sowie einen Großteil der Berufsbildenden Schulen.
Cornelia Meyer kommt aus Lüneburg und ist Architektin. Sie wechselte nach einigen Jahren im Architekturbüro und diversen Vertiefungen zu Bildungsbau Hamburg ins Baumanagement und ist seit 2018 für die Projektsteuerung von Großprojekten zuständig.
Der gelernte Tischler York Brodersen begann 2019 bei Bildungsbau Hamburg als dualer Student im Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen mit Schwerpunkt Baumanagement. Seit 2023 ist der gebürtige Flensburger fest übernommen.
Gemeinsam betreuen Cornelia Meyer und York Brodersen Großbauprojekte in der Region Bergedorf, zu denen auch die Schulen in Oberbillwerder gehören. Dabei arbeiten beide eng zusammen und verstehen sich als eingespieltes Projektleitungsteam.
Für Oberbillwerder verantworten sie die Planung und Koordination der neuen Schulen – von den ersten Konzepten in der Phase 0 über die Vorbereitung der Architekturwettbewerbe bis hin zur Abstimmung mit Wohnungsbau, Behörden und Quartier. Ihr Ziel: Gute Räume für gute Bildung schaffen, die von Anfang an Teil des neuen Stadtteils sind und moderne Lernräume für kommende Generationen eröffnen.
„Schule sieht heute ganz anders aus als noch vor 30 Jahren. Offene Lernflächen, flexible Räume, digitale Ausstattung. Alles ist auf moderne Pädagogik ausgerichtet. Besonders spannend finde ich die Kompartment-Bildung: Klassenräume gruppieren sich um zentrale Flächen, die zusätzlich genutzt werden können“, erzählt York Brodersen.
Cornelia Meyer ergänzt: „Es geht nicht mehr um den klassischen Flur mit Türen rechts und links, sondern um Lernlandschaften, die Rückzugsräume ebenso wie Begegnungsflächen bieten. Wir gestalten Räume, die Kindern neue Möglichkeiten eröffnen.“
In Oberbillwerder wird als erstes eine Grundschule entstehen, die direkt im ersten Quartier gebaut wird. Sie ist für rund 500 Schülerinnen und Schüler ausgelegt, was etwa fünf Zügen entspricht, und soll gemeinsam mit dem Wohnungsbau wachsen: Anfangs wird sie nur teilweise belegt sein, später jedoch vollständig ausgelastet. Im zweiten Bauabschnitt folgen eine Stadtteilschule und ein Gymnasium, die gemeinsam geplant werden. Die Stadtteilschule soll Platz für etwa 900 Schülerinnen und Schüler bieten, während das Gymnasium für rund 800 Schülerinnen und Schüler ausgelegt ist. In einem weiteren Bauabschnitt wird schließlich eine zusätzliche Grundschule hinzukommen, sobald das Quartier weitergewachsen ist.
„Wir sind unfassbar stolz, an dieser Quartiersentwicklung mitzuwirken. Für uns ist es das erste Mal, dass wir Schulen von Beginn an in ein komplett neues Stadtviertel einplanen dürfen“, sagt Cornelia Meyer.
Unser Ziel ist es, Schulen zu planen, die weit mehr sind als Bildungsgebäude.

York Brodersen betont: „Die Herausforderung liegt darin, Schulen parallel zum Wohnungsbau zu entwickeln – nicht zu früh, damit sie nicht leer stehen, und nicht zu spät, damit die Familien nicht ohne Schule dastehen.“
Eines Tages werden in Oberbillwerder rund 15.000 Menschen leben. Für den neuen Stadtteil und seine Bildungseinrichtungen gibt es jetzt schon attraktive Besonderheiten, die bei Bildungsbau Hamburg mit in die Planungen einfließen.
„Die Grundschule wird direkt am Grünen Loop liegen – dieser zentrale Grünzug des Quartiers zieht sich auch architektonisch in das Gebäude hinein. Damit schaffen wir eine enge Verbindung von Natur, Bewegung und Lernen. Das passt hervorragend zum Active-City-Gedanken, bei dem Bewegung, Gesundheit und Begegnung im Mittelpunkt stehen. Neben der Grundschule werden auch die Stadtteilschule und das Gymnasium nicht isoliert geplant, sondern eng mit dem Bildungs- und Begegnungszentrum verknüpft. So entstehen Orte, die nicht nur reine Lernräume sind, sondern integrale Bestandteile des Quartiers – offen für Austausch, Sport und gemeinschaftliches Leben“, erklärt York Brodersen.
„Unser Ziel ist es, Schulen zu planen, die weit mehr sind als Bildungsgebäude. Sie sollen sich am Nachmittag für den Stadtteil öffnen – für Sportvereine, kulturelle Angebote oder Initiativen aus dem Quartier. So werden sie zu echten Treffpunkten für die Nachbarschaft. Damit das funktioniert, müssen wir jedoch gute Lösungen entwickeln, die Sicherheit gewährleisten und Vandalismus verhindern. Nur so lässt sich das Konzept nachhaltig umsetzen. Wichtig ist uns, dass die Schulen nicht erst nach Jahren als ‚Fremdkörper‘ wahrgenommen werden, sondern von Anfang an als lebendige und selbstverständliche Teile des neuen Stadtteils gelten“, ergänzt Cornelia Meyer.
Oberbillwerder wird die beiden Projektsteurer in ihrer Zusammenarbeit mit der IBA Hamburg und den anderen Stakeholdern noch viele Jahre begleiten.
„Für mich ist es das erste Mal, einen Stadtteil von Grund auf mitzudenken – vom Bebauungsplan über den Masterplan bis zum fertigen Gebäude“, sagt Cornelia Meyer.
„So eine Chance bekommt man wahrscheinlich nur einmal im Leben. Gemeinsam mit so vielen Partnern an einem Reißbrett zu sitzen und Zukunft zu gestalten, das ist einzigartig“, ergänzt York Brodersen.