Eine Person hängt eine Notiz an eine Mindmap bestehend aus Schnüren
© Bente Stachowske / IBA Hamburg

Mitwirkung

Mitwirkung von Anfang an!

Für eine zukunftsfähige Stadtentwicklung ist es wichtig, dass Bürgerinnen und Bürger sowie die Fachwelt in den Planungsprozess mit einbezogen werden. Oftmals haben Anwohnerinnen und Anwohner wertvolles Wissen, was den Planerinnen und Planern mit an die Hand gegeben werden soll. Sie haben konkrete Wünsche und Ideen oder zeigen Bedarfe auf. Die Erfahrung zeigt, dass Planungsvorhaben, bei denen von Beginn an ein offener Dialog stattfindet, am Ende bessere Ergebnisse erbringen. Die IBA Hamburg hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Planungsprozess für Oberbillwerder transparent zu gestalten und zur Mitwirkung einzuladen. Dazu zählten im Rahmen der Masterplanung unter anderem Veranstaltungen, Gespräche mit Vereinen und Initiativen, zielgruppengerechte Workshops, Angebote der Online-Beteiligung, eine Ideenwerkstatt mit Expertinnen und Experten und aufsuchende Befragungen von lokalen Akteurinnen und Akteuren in Bergedorf.

Die Erfahrung zeigt, dass Planungsvorhaben, bei denen von Beginn an ein offener Dialog stattfindet, am Ende bessere Ergebnisse erbringen.

Oktober 2016 bis Februar 2017

Phase 1 – Informieren und Sammeln

Die erste Phase startete mit einer Auftaktveranstaltung im Dezember 2016 sowie der Möglichkeit, Beiträge online zu verfassen. Hier konnten Wünsche und Ideen, Sorgen und Kritik sowie wertvolle Hinweise für das Gebiet Oberbillwerder gesammelt werden. Ziel war die Ermittlung eines ersten Stimmungsbildes der Bürgerinnen und Bürger. Die insgesamt knapp 600 Beiträge wurden sortiert und in einer Broschüre dokumentiert und zum Download sowie für die Ideenwerkstatt zur Verfügung gestellt. 

Seit Herbst 2016 ist die IBA Hamburg gezielt auf Initiativen, Vereine, Verbände und Einrichtungen aus dem Bezirk Bergedorf zugegangen, um in einem persönlichen Austausch über den Planungsprozess zu informieren und Interesse zu wecken. In diesen aufsuchenden Gesprächen war es wichtig zu erfahren, welche Chancen und Risiken die Gesprächspartner mit dem neuen Stadtteil verbinden. Wichtig sind auch die Einschätzungen, wie Bergedorf, Neuallermöhe, Bergedorf-West und Billwerder von dieser Entwicklung profitieren können, beispielsweise mit der Entstehung neuer Einrichtungen, die derzeit im Bezirk Bergedorf fehlen.

© Bente Stachowske / IBA Hamburg

Karen Pein hält vor einem Publikum eine Präsentation

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März bis Juni 2017

Phase 2 – Ideen entwickeln

Bei der Ideenwerkstatt am 2. und 3. März 2017 kamen renommierte Expertinnen und Experten aus Planung und Wissenschaft zusammen und entwickelten zukunftsweisende Vorschläge, Ideen, Thesen und Konzepte, die den nachfolgenden Planungsschritten zugrunde gelegt werden. Gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern sowie der Fachöffentlichkeit wurde abends in Kleingruppen gearbeitet und zum Abschluss die entwickelten Thesen und Ideen diskutiert.

Ideenwerkstatt © IBA Hamburg

Juni 2017 bis Mai 2018

Phase 3 – Pläne machen

Alle gewonnen Erkenntnisse aus Phase 1 und Phase 2 sind in eine Aufgabenstellung eingeflossen, auf Grundlage derer ein städtebaulicher Entwurf für Oberbillwerder entstehen soll. Transparenz und Diskursfreudigkeit der bisherigen Phasen sollte auch auf dem Weg zum Masterplan wegweisend sein. Daher wurde das Verfahren des Wettbewerblichen Dialogs gemäß § 18 der Vergabeverordnung (VgV) gewählt. Das Planungsverfahren für Oberbillwerder sollte so bürgernah wie möglich ablaufen. Das zweiphasige Verfahren begann im Herbst 2017 und endete im Mai 2018. In diesem Zeitraum fanden sechs öffentliche Veranstaltungen mit den Planungsteams und der interessierten Öffentlichkeit statt. Zum Abschluss der ersten qualifizierenden Phase wurden vier der zwölf teilnehmenden Planungsteams ausgewählt, ihre Entwürfe in der zweiten Dialogphase weiter auszuarbeiten und zu konkretisieren.

In allen Phasen wurde das Feedback von Bürgerinnen und Bürgern an die Planungsteams und das Beratungsgremium weitergegeben. Am 24. Mai 2018 sprach sich das Beratungsgremium für einen Entwurf aus, der als Grundlage für den Masterplan und die weiteren Planungen dient. Wie geht es weiter? Auch im laufenden Planungsprozess soll die Öffentlichkeit regelmäßig informiert und da wo möglich zur Mitwirkung eingeladen werden. Aktuelles finden Sie unter Information & Beteiligung.

offener Dialog

Die Erfahrung zeigt, dass Planungsvorhaben, bei denen von Beginn an ein offener Dialog stattfindet, am Ende bessere Ergebnisse erbringen.

Häufige Fragen

Mit einem Masterplan können stadtplanerische Strategien und Handlungsvorschläge erarbeitet werden. Er beschreibt die Funktionen und Qualitäten, die das Gebiet aufweisen soll und dient als Leitfaden, an dem sich konkrete Maßnahmen der weiteren Entwicklung orientieren. Ein Masterplan stellt die übergeordneten Ziele heraus und skizziert beispielsweise Fragestellungen zum Städtebau (z. B. Höhe, Nutzungen und Anordnung von Gebäuden), zur allgemeinen Verkehrssituation oder zur Bedeutung von Freiflächen im Gebiet.

Details wie die Architektur der Baukörper oder die Gestaltung der Freiflächen werden in einem Masterplan noch nicht festgelegt. Der Masterplan muss fortschreibungsfähig und flexibel erweiterbar sein, um sich ggf. an Veränderungen der Gesamtsituation, der Umgebung oder ähnliches anpassen zu können.

Die Erarbeitung des Masterplans für den neuen Stadtteil Oberbillwerder erfolgt durch das Vergabeverfahren „Wettbewerblicher Dialog“ gemäß §18 VgV (Vergabeverordnung). Ein wettbewerblicher Dialog ist ein Verfahren zur Vergabe besonders komplexer Fragestellungen.

Die Entwicklung eines neuen Stadtteils von dieser Größenordnung ist von herausragender Bedeutung für den Bezirk Bergedorf und die Freie und Hansestadt Hamburg. Deshalb hat die Senatskommission für Stadtentwicklung und Wohnen am 28. September 2016 ausdrücklich darauf hingewiesen, für die Erarbeitung des Masterplans einen sehr offenen und transparenten Prozess mit vielen Mitwirkungsmöglichkeiten für die Öffentlichkeit, Fachexperten, Wirtschaft, Politik und Verwaltung zu wählen und eine umfangreiche Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger sicherzustellen. Um dies zu gewährleisten, wurde das Verfahren des Wettbewerblichen Dialogs gewählt.

Der Wettbewerbliche Dialog eröffnet die Möglichkeit für offene und transparente Mitwirkungsformate unter Einbeziehung der teilnehmenden Planungsbüros. Das zweiphasige Verfahren beginnt im Herbst 2017 und endet im Mai 2018. In diesem Zeitraum finden fünf öffentliche Veranstaltungen mit den Planungsteams und den Bürgerinnen und Bürgern statt. Zum Abschluss der ersten qualifizierenden Dialoghase wird das Feld der teilnehmenden 12 interdisziplinären Planungsteams (aus den Bereichen Stadtplanung, Landschaftsarchitektur und Architektur) um maximal vier reduziert und am Ende der zweiten, vertiefenden Dialogphase dann der Entwurf gekürt, aus dem der Masterplan entwickelt werden soll. Dabei ist auch eine Zusammenführung von Entwurfsideen denkbar.