Visualisierung von Menschen, die über eine Straße laufen
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Mobilität

Mobil leben

Nicht autofrei, aber möglichst frei von parkenden Autos im öffentlichen Raum soll Oberbillwerder einmal sein. Ziel ist es, durch andere und neue Arten der Fortbewegung, die umweltschonender, komfortabler, schneller und günstiger sind, das Auto in Hamburgs 105. Stadtteil möglichst überflüssig zu machen. Bus und S-Bahn liegen direkt vor der Tür und sorgen für eine gute Anbindung nach Bergedorf und in die Hamburger Innenstadt. Der hochwertige Ausbaustandard der Radinfrastruktur soll sicherstellen, dass der Radverkehr eine zentrale Rolle im Stadtteil spielt. Selbstverständlich wird es auch in Oberbillwerder PKWs geben. Die Erschließung für den motorisierten Individualverkehr erfolgt durch ein hierarchisches System von Ring- und Sammelstraßen, Wohnstraßen und Wohn- sowie Privatwegen. In den 11 bis 13 Mobility Hubs sind die Parkplätze für Bewohnende sowie für Gäste konzentriert. Das Auto kann hier geparkt und auf andere Verkehrsmittel umgestiegen werden.

Der hochwertige Ausbaustandard der Rad­infrastruktur soll sicherstellen, dass der Rad­verkehr eine zentrale Rolle im Stadtteil spielt.

Äußere Erschließung

Die Anbindung Oberbillwerders an das übergeordnete Verkehrsnetz erfolgt über drei Anbindungen in westliche, nordöstliche und südöstliche Richtung. Hauptaufgabe der Anbindungen ist die Verknüpfung des Stadtteils mit dem leistungsfähigen übergeordneten Straßennetz, z. B. der A25 und der B5. Zudem wird Oberbillwerder in östliche Richtung an das Bergedorfer Zentrum angebunden.

Die westliche Anbindung verknüpft Oberbillwerder mit der A25, Anschlussstelle HH-Allermöhe. Die Neubaustrecke führt von Oberbillwerder bis zum Mittleren Landweg.

Die nordöstliche Anbindung dient vornehmlich als Zubringer von Oberbillwerder zur geplanten Anschlussstelle der B5 am Ladenbeker Furtweg. Sie beginnt am neuen Knotenpunkt Planstraße D3/Billwerder Billdeich. Um die Verkehre von Oberbillwerder zur B5 leistungsgerecht abwickeln zu können, ist ein Umbau des Knotenpunktes Billwerder Billdeich/Ladenbeker Furtweg erforderlich.

Die südöstliche Anbindung stellt eine Verbindung zwischen Oberbillwerder und dem südlich der Gleise verlaufenden Rahel-Varnhagen-Weg her. Sie bietet eine Verbindung in das Bergedorfer Zentrum sowie zur Autobahnanschlussstelle HH-Nettelnburg. Im Zuge der südöstlichen Anbindung ist die Herstellung einer neuen Unterführung unter der S- und Fernbahn nötig.

Einblick in die Bauabläufe für Oberbillwerder gibt dieser Film:

Verkehrskonzept © IBA Hamburg

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Visualisierung der Zentralen Achse in Oberbillwerder mit viel Grün

Mobility Hubs

Als wesentliches Angebot zum Parken sind mindestens 11 sogenannte Mobility Hubs im gesamten Stadtteil verortet. Mobility Hubs sind mehrgeschossige Gebäude, die gemeinsam mit den angrenzenden Quartiersplätzen zu zentralen Orten der Begegnung entwickelt werden.

Die innovativen Gebäude bieten weit mehr als reine Kfz-Abstellanlagen für die von Parkplätzen freigehaltenen Wohnstraßen. Die Erdgeschosszonen und ggf. weitere Geschosse sind für öffentliche, gemeinschaftliche oder gewerbliche Nutzungen vorgesehen und schaffen eine Basis-Infrastruktur mit vielfältigen Mobilitäts- und Serviceangeboten. In ihnen ist ebenso Platz für Nahversorgung (Supermarkt, Bäcker, Kiosk) wie auch für Bewegungsräume, ein Jugendzentrum, Nachbarschaftstreffs, Tagespflegeeinrichtungen, Kultureinrichtungen und anderes. Anwohnende sowie Gäste parken ihre Pkw in den oberen Geschossen der Mobility Hubs und können auf alternative Verkehrsmittel wie Fahrrad, E-Bike, ÖPNV oder in Zukunft kleine, autonome Shuttlebusse für den Weg bis zur Haustür umsteigen. Durch eine gleichmäßige Abdeckung des Stadtteils mit den Mobility Hubs ergibt sich eine maximale Entfernung von 250 Metern zu den Wohnstandorten.

Die Dächer können Funktionen von Gärten, Spiel-, Sport- und Freizeitflächen übernehmen und zugleich als Lebensraum für Tiere und Pflanzen sowie zur Regenrückhaltung, Energieproduktion und Verbesserung des Stadtklimas dienen. Derzeit werden die Themen Bau, Betreiberkonzept und Kosten vertiefend geprüft.

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Mehr Platz fürs Leben statt für Autos

Autos parken in sogenannten Mobility Hubs – dadurch entstehen auf den Straßen und Quartiersplätzen neue Räume für Spiel, Begegnung, Cafés und Nachbarschaft.

Häufige Fragen

Nein, aber autoreduziert. Die Entwicklung Oberbillwerders ist mit ambitionierten Mobilitätszielen verbunden. Um diese erfolgreich umsetzen zu können, werden derzeit in einem Mobilitätskonzept Maßnahmen zur Schaffung attraktiver alternativer Mobilitätsangebote (z. B. Car-Sharing, Bike-Sharing, E-Mobilität mit entsprechender Infrastruktur) und Maßnahmen zur Einschränkung der Attraktivität der privaten Pkw-Nutzung (u.a. beschränkte Anzahl an Pkw-Stellplätzen, kostenpflichtiges Parken) geprüft und bewertet.

Ziel ist es, dass die zukünftigen Bewohnenden von Beginn an auf ein attraktives Mobilitätsangebot zugreifen können und bewusst auf den eigenen Pkw verzichten möchten. Dies steht im Einklang mit für die unabhängig von Oberbillwerder vorhandenen gesellschaftlichen Veränderungsprozesse im Mobilitätsverhalten.

Ein wichtiger Baustein des Konzepts sind die Mobilitätszentren (Mobility Hubs), die neben einer Parkraumnutzung verschiedene Mobilitätsangebote und weitere Nutzungen bieten sollen.

Ein weiterer wichtiger Baustein ist die Attraktivität des Fuß- und Radwegenetzes. Bei allen Wegen bzw. Anlagen für den Rad- und Fußverkehr wird auf eine zukunftsfähige Dimensionierung sowie eine sichere und attraktive Führung geachtet. Die unterschiedlichen Anforderungen von Alltags- und Freizeitverkehr finden dabei besondere Berücksichtigung.

Eine große Bedeutung für die äußere Erschließung des Radverkehrs hat die Veloroute 9. Diese durchquert das Plangebiet von Ost nach West parallel zur S-Bahnlinie. In diesem Bereich wird die Veloroute künftig zu einem Radschnellweg mit besonderen Qualitäten aufgewertet werden. Auf diese Weise sollen Potenziale für die Radnutzung insbesondere bei Pendlern auf mittleren und längeren Strecken erschlossen werden.

Mobility Hubs sind drei- bis sechsgeschossige Gebäude, die an den Quartiersplätzen in Oberbillwerder stehen und zu zentralen Orten für aktive Nachbarschaften entwickelt werden. Insgesamt bieten sie rund 5.000 Stellplätze und sind damit ein zentraler Baustein für das Ziel eines von parkenden Autos befreiten öffentlichen Raums. In den Erdgeschossen finden sich z. B. Servicestellen oder soziale, kulturelle und gewerbliche Einrichtungen. Dazu zählen beispielsweise Bäcker oder Supermärkte, Paket- und Recyclingstationen, Jugendzentren, Tagespflege oder Vereinsheime für die angrenzenden Sport- oder Kleingartenvereine. In den Geschossen darüber werden alle PKW sicher geparkt.

Der Name ist auch Programm: Im Mobility Hub bündeln sich weitere Mobilitätsangebote wie alle Sharing-Dienste, Fahrradstellplätze, Ladesäulen u. w. Durch die zentralen Lagen der Mobility Hubs an den Quartiersplätzen, an denen Spielflächen oder Cafés und Restaurants angesiedelt sind, entstehen so kleine, abwechslungsreiche Quartierszentren, die je nach Lage im Stadtteil einen thematischen Schwerpunkt haben können. Die Flachdächer der Gebäude lassen sich unter anderem als Freizeitflächen nutzen, ebenso können diese einer alternativen Energiegewinnung oder Regenwasserspeicherung dienen.