Visualisierung nördlicher Loop
© Atelier Loidl Landschaftsarchitekten Berlin GmbH

Nach­haltig­keit

Verantwort­ungsvoll leben

Oberbillwerder hat sich von Anfang an hohe Ziele gesetzt und wird diese weiterhin verfolgen: Bei der ökologischen Nachhaltigkeit geht der Stadtteil u. a. neue Wege bei der Retention von Regenwasser sowie bei dem innovativen Mobilitätskonzept und einer zukunftsgerichteten Energieversorgung. Der Städtebau, das Konzept der Mischung von Wohnungsangeboten für alle Altersstufen und Lebenslagen sowie vielfältige Begegnungsorte stärken u. a. die soziale Nachhaltigkeit des neuen Stadtteils. Die Schaffung von resilienten Quartieren, die auch über Jahrzehnte flexibel auf Veränderungen reagieren können, tragen wesentlich zur ökonomischen Nachhaltigkeit in der Stadtentwicklung bei.

Der Städtebau, das Konzept der Mischung von Wohnungsangeboten für alle Altersstufen und Lebenslagen sowie vielfältige Begegnungsorte stärken die soziale Nachhaltigkeit des Stadtteils.

Entwässerung

In Oberbillwerder wird das Regenwassermanagement ganzheitlich geplant und besteht grundlegend zunächst aus zwei Bausteinen:

1. Das auf den landwirtschaftlichen Flächen im Norden und Westen anfallende Regenwasser wird in dem neu anzulegenden Nördlichen Randgraben gesammelt und weiterhin in den Nördlichen Bahngraben eingeleitet. Die Gebiete östlich von Oberbillwerder werden auch künftig über einen im bestehenden Graben ebenfalls in den Nördlichen Bahngraben eingeleitet, sodass die an das Projektgebiet angrenzenden Flächen weiterhin an das Graben- und Kanalsystem des Schöpfwerkes Allermöhe angeschlossen sind.

2. Oberbillwerder selbst soll ein regelhaftwasser-führendes und verbundenes Wassersystem aus Grünem Loop und den Kanälen im Blauen Quartier beherbergen. Zusätzliches Retentionsvolumen auf privaten Grundstücken sowie geplanten Retentionsbereichen überall im Stadtteil bieten ein resilientes Regenwassermanagement. Das Grabennetz im Grünen Loop wird im Norden auf einen Betriebswasserstand von +0,30 NHN, im Süden von +0,15 NHN reguliert. Für dauerhaft wasserführende Gräben kann das System ein Wasservolumen von ca. 17.700 m³ speichern.

In Zeiten von vermehrten Starkregenereignissen stärkt Oberbillwerder das großzügig bemessene Entwässerungssystem damit auch für die Nachbarschaft. Dabei wird Regenwassermanagement nicht nur als technische Infrastruktur, sondern auch als nutzbarer Raum für Bewohnende geplant. Dies fördert die Sensibilisierung für wasserbezogene Themen: ein Schutzraum wird gleichzeitig zum Freizeitraum.

Wie das Entwässerungssystem im Detail funktioniert erklärt dieser Film:

Entwässerungssystem © IBA Hamburg

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Visualisierung Auenspielplatz

Energie­versorgung

Die Energieversorgung in Oberbillwerder wird auf regionalem Maßstab gedacht und setzt zu 100 % auf erneuerbare Energien. Bis zu 90 % davon lassen sich vor Ort erzeugen. Dadurch kann eine klimaneutrale und CO2-freie Wärmeversorgung für die zukünftigen Bewohnenden von Oberbillwerder sichergestellt werden. Gleichzeitig wurde darauf geachtet, dass die Wärme bezahlbar sein soll, denn ein Ziel in der Entwicklung von Oberbillwerder ist es, Wohnraum für Menschen mit unterschiedlichen Einkommen zu schaffen.

Das Konzept zur Wärme- und Kälteversorgung basiert auf Wärmepumpen, die sowohl die Umweltwärmequelle Luft sowie die verfügbare Abwasserwärme zur Versorgung der Haushalte nutzen werden. Der Einsatz von Wärmepumpen ermöglicht darüber hinaus die Wärme-Kälte-Kopplung. Sie ist ein wichtiger Baustein der geplanten Kälteversorgung, durch die weitere ökologische Vorteile realisiert werden können. Auch die Errichtung von Photovoltaikanlagen auf geeigneten Dach- und Fassadenflächen ist geplant. Hocheffiziente Biomethan-Kessel sowie eine Power-to-Heat Anlage werden dem Versorgungskonzept zur Redundanz- und Spitzenlastabdeckung hinzugefügt.

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Grün gedacht – für ein gutes Klima

Oberbillwerder setzt auf 100 % erneuerbare Wärme, grüne Oasen und clevere Lösungen gegen Hitze und Starkregen. So entsteht ein Stadtteil, der Umwelt und Menschen schützt – heute und in Zukunft.

Häufige Fragen

In Oberbillwerder gibt es eine kontrollierte Sammlung, Speicherung und Ableitung des Wassers. Dadurch entstehen insbesondere im Grünen Loop viele naturnahe Wege entlang der Entwässerungsgräben. Der neue Stadtteil ist für die Retention (= Rückhaltefunktion) auch von außergewöhnlichen Starkregenereignissen gerüstet. Ergänzend zum Grünen Loop als Retentionsfläche können Sport- und Naturflächen bei starkem Regen größere Wassermengen aufnehmen und „geflutet“ werden, zusätzlich ist ein naturnaher Retentionsraum im Nordwesten des neuen Stadtteils vorgesehen.

Das Entwässerungskonzept einschließlich der geplanten Höhenentwicklung des Geländes ist so konzipiert, dass es zu einer Verbesserung gegenüber der momentanen Situation führt. Das detaillierte wasserwirtschaftliche Konzept schafft nicht nur Sicherheit, sondern auch gestalterische Qualitäten im Umgang mit alltäglichen und außergewöhnlichen Wassermengen.

Der rund 15 Hektar große Grüne Loop ist Oberbillwerders Hauptschlagader: Er ist formgebend für die städtebauliche Struktur, ist Wegeverbindung, öffentlicher Frei- und Erholungsraum und zentrales Element im Entwässerungskonzept zugleich. Der Grüne Loop verbindet die fünf Quartiere miteinander. Gleichzeitig sind alle Schulen und Kitas über ihn zu erreichen. Sichere und gute Wegeverbindungen mit integrierten Spielplätzen und Bewegungsangeboten für Menschen allen Alters, ebenso wie Orte für Ruhe und Entspannung zeichnen diesen grünen Ring aus.

An verschiedenen Stellen sind ökologische Bereiche für eine vielfältige Stadtnatur für Pflanzen und Tiere integriert. Die Uferbereiche oder Sportflächen im Grünen Loop können bei Starkregen einfach überflutet werden. Diese Flächen speichern das Wasser wie ein Schwamm, sodass es dosiert abfließen kann und das vorhandene System nicht überfordert wird.