Der Weg zu Hamburgs 105. Stadtteil

Die Sicherung der guten Wohn- und Lebensverhältnisse in der Stadt bei gleichzeitiger Schaffung von zusätzlichem Wohnraum sind vor dem Hintergrund der „wachsenden Stadt Hamburg“ die wichtigsten Herausforderungen. Hierzu bedarf es zweier, sich ergänzender Strategien: Die Verdichtung im Inneren – „Mehr Stadt in der Stadt“ – um das Wachstum in die bestehenden Quartiere mit guter Infrastruktur zu lenken. Sowie Hamburgs Erweiterung in seinen äußeren Stadtgebieten, hin zu mehr Urbanität, unter dem Stichwort: „Mehr Stadt an neuen Orten“.

Bereits in den 1920 Jahren entwickelte der damalige Oberbaudirektor Fritz Schumacher mit seinem sogenannten Federplan ein Achsenkonzept und stellte damit die organische Entwicklung Hamburgs und seiner Nachbarstädte dar, die sich auch in den Bezirk Bergedorf erstreckte. In den 70er Jahren wurden im Zuge der Aufstellung des Flächennutzungsplans für den Entwicklungsraum Billwerder-Allermöhe mit Ausnahme des Billebogens, nahezu alle Flächen östlich des Mittleren Landweges als Wohnbauflächen dargestellt. Heute, rund 100 Jahre später, soll hier nun ein neuer Stadtteil entstehen: Oberbillwerder.

Vor diesem Hintergrund hat der Senat im September 2016 die IBA Hamburg GmbH mit der Erstellung eines Masterplans für das Gebiet Oberbillwerder beauftragt. Diese Phase umfasst auch die Aufstellung eines Kosten- und Finanzierungsplans und eine intensive Beteiligung der Bürger:innen.

Der Planungshorizont für die Realisierung des lebenswerten, bezahlbaren und zukunftsfähigen Stadtteils Oberbillwerder liegt bei weit mehr als einem Jahrzehnt. Eine der wichtigsten Stellschrauben für die Planbarkeit der ambitionierten Ziele ist die frühzeitige Einrichtung einer kontinuierlichen und ganzheitlichen Steuerung des Entwicklungsprozesses. Um dies zu gewährleisten, hat der Hamburger Senat Anfang 2018 eine neue Entwicklungsgesellschaft, die IBA Projektentwicklungs GmbH & Co.KG (IPEG), eingerichtet und damit den Weg zur Realisierung des zweitgrößten Stadtentwicklungsvorhabens bereitet.

Im Mai 2018 wurde nach einem insgesamt zweijährigen Planungsprozess (siehe auch Rückblick und Mitwirkung) der Siegerentwurf „The Connected City“ des internationalen Planungsteams ADEPT ApS aus Kopenhagen mit Karres + Brands aus Hilversum und Transsolar aus Stuttgart von einer Fachjury gekürt. Der innovative Entwurf ist erfolgreich von der IBA Hamburg in Abstimmung mit der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen, dem Bezirksamt Bergedorf und Experten in einen Masterplan überführt und am 26. Februar 2019 vom Hamburger Senat beschlossen worden.

Mit ca. 118 ha ist Oberbillwerder nicht nur Hamburgs zweitgrößtes Stadtentwicklungs­projekt, es wird auch der 105. Stadtteil der Hansestadt und soll etwas ganz Besonderes werden: Gewünscht sind lebendige Nachbarschaften mit vielseitigen Angeboten für Wohnen, Arbeit, Bildung, Kultur, Freizeit, Sport und Erholung. Eine Herausforderung besteht darin, Landschaft und Wohnen zu verzahnen. Mit der Entwicklung des neuen Stadtteils bietet sich die Chance, zusätzlich zu einem vielfältigen Wohnungs­angebot neue, attraktive Arbeitsstätten für die die künftigen Bewohnerinnen und Bewohner zu schaffen.

Die einzelnen Fachthemen des Masterplans werden im Funktionsplan weiter konkretisiert. Am 25. April 2019 hat die Bezirksversammlung Bergedorf die Einleitung des Bebauungsplan­verfahrens beschlossen. Erste Erschließungs­arbeiten und vorbereitende bauliche Maßnahmen können mit Vorweggenehmigungsreife des Bebauungsplans beginnen, die für 2024 erwartet wird. Der Hochbau startet dann ca. zwei bis drei Jahre später.

  • Große Gruppe Menschen, die einen Vortrag hören
    Auftaktveranstaltung Oberbillwerder, © IBA Hamburg GmbH/Bente Stachowske
  • Gruppenbild mit Personen an einem Tisch, dahinter Stellwände mit Ideennotizen
    Ideenwerkstatt Oberbillwerder, © IBA Hamburg GmbH/Johannes Arlt
  • Draufsicht auf einen Tisch mit Plänen an dem Menschen sitzen
    Ideenwerkstatt Oberbillwerder 2, © IBA Hamburg GmbH/Johannes Arlt

Akteure

Logo der IBA Hamburg mit Schriftzug

Die IBA Hamburg GmbH ist eine 100%-ige Tochter der Freien und Hansestadt Hamburg. Als städtische Etnwicklungsgesellschaft plant die IBA Hamburg mit Oberbillwerder den 105. Stadtteil der Freien und Hansestadt Hamburg in enger Zusammenarbeit mit dem Bezirksamt Bergedorf und der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen.

Anfang 2018 hat der Hamburger Senat eine neue Entwicklungsgesellschaft, die IBA Projektentwicklungs GmbH & Co.KG (IPEG), eingerichtet, um die Realisierung von Oberbillwerder durchzuführen.

Logo des Bezirksamts Bergedorf

Der Bezirk Bergedorf übernimmt alle erforderlichen Planungsschritte (der originären fachlichen und hoheitlichen Zuständigkeiten) für Oberbillwerder in enger Zusammenarbeit mit der IBA Hamburg GmbH und der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen. Die Leitung des Bezirksamtes Bergedorf hat gemeinsam mit dem Oberbaudirektor den Vorsitz der Lenkungsgruppe Oberbillwerder.

Die Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen ist die zuständige Fachbehörde und übernimmt u.a. die behördenübergreifende Koordination für Oberbillwerder. Der Oberbaudirektor hat gemeinsam mit der Leitung des Bezirksamtes Bergedorf den Vorsitz der Lenkungsgruppe Oberbillwerder.