Nachhaltigkeit

Oberbillwerder hat sich von Anfang an hohe Ziele gesetzt und wird diese weiterhin verfolgen: Bei der ökologischen Nachhaltigkeit geht der Stadtteil u. a. neue Wege bei der Retention von Regenwasser sowie bei dem innovativen Mobilitätskonzept und einer zukunftsgerichteten Energieversorgung. Der Städtebau, das Konzept der Mischung von Wohnungsangeboten für alle Altersstufen und Lebenslagen sowie vielfältige Begegnungsorte stärken u. a. die soziale Nachhaltigkeit des neuen Stadtteils. Die Schaffung von resilienten Quartieren, die auch über Jahrzehnte flexibel auf Veränderungen reagieren können, tragen wesentlich zur ökonomischen Nachhaltigkeit in der Stadtentwicklung bei.

Energieversorgung

Die Energieversorgung in Oberbillwerder wird auf regionalem Maßstab gedacht und setzt zu 100 % auf erneuerbare Energien. Bis zu 90 % davon lassen sich vor Ort erzeugen. Dadurch kann eine klimaneutrale und CO2-freie Wärmeversorgung für die zukünftigen Bewohner:innen von Oberbillwerder sichergestellt werden. Gleichzeitig wurde darauf geachtet, dass die Wärme bezahlbar sein soll, denn ein Ziel in der Entwicklung von Oberbillwerder ist es, Wohnraum für Menschen mit unterschiedlichen Einkommen zu schaffen. Das Konzept zur Wärme- und Kälteversorgung basiert auf Wärmepumpen, die sowohl die Umweltwärmequelle Luft sowie die verfügbare Abwasserwärme zur Versorgung der Haushalte nutzen werden. Der Einsatz von Wärmepumpen ermöglicht darüber hinaus die Wärme-Kälte-Kopplung. Sie ist ein wichtiger Baustein der geplanten Kälteversorgung, durch die weitere ökologische Vorteile realisiert werden können. Auch die Errichtung von Photovoltaikanlagen auf geeigneten Dach- und Fassadenflächen ist geplant. Hocheffiziente Biomethan-Kessel sowie eine Power-to-Heat Anlage werden dem Versorgungskonzept zur Redundanz- und Spitzenlastabdeckung hinzugefügt.

Entwässerung

In Oberbillwerder wird das Regenwassermanagement ganzheitlich geplant und besteht grundlegend zunächst aus zwei Bausteinen:

1.) Das auf den landwirtschaftlichen Flächen im Norden und Westen anfallende Regenwasser wird in dem neu anzulegenden Nördlichen Randgraben gesammelt und weiterhin in den Nördlichen Bahngraben eingeleitet. Die Gebiete östlich von Oberbillwerder werden auch künftig über einen im bestehenden Graben ebenfalls in den Nördlichen Bahngraben eingeleitet, sodass die an das Projektgebiet angrenzenden Flächen weiterhin an das Graben- und Kanalsystem des Schöpfwerkes Allermöhe angeschlossen sind.

2.) Oberbillwerder selbst soll ein regelhaftwasser-führendes und verbundenes Wassersystem aus Grünem Loop und den Kanälen im Blauen Quartier beherbergen. Zusätzliches Retentionsvolumen auf privaten Grundstücken sowie geplanten Retentionsbereichen überall im Stadtteil bieten ein resilientes Regenwassermanagement. Das Grabennetz im Grünen Loop wird im Norden auf einen Betriebswasserstand von +0,30 NHN, im Süden von +0,15 NHN reguliert. Für dauerhaft wasserführende Gräben kann das System ein Wasservolumen von ca. 17.700 m³ speichern. In Zeiten von vermehrten Starkregenereignissen stärkt Oberbillwerder das großzügig bemessene Entwässerungssystem damit auch für die Nachbarschaft. Dabei wird Regenwassermanagement nicht nur als technische Infrastruktur, sondern auch als nutzbarer Raum für Bewohner:innen geplant. Dies fördert die Sensibilisierung für wasserbezogene Themen: ein Schutzraum wird gleichzeitig zum Freizeitraum.

Wie das Entwässerungssystem im Detail funktioniert erklärt dieser Film.

Visualisierung nördlicher Loop
Nördlicher Loop, © Atelier Loidl Landschaftsarchitekten Berlin GmbH
Drei illustrierte Menschen gärtnern, einer sitzt dabei im Rollstuhl