Zu Besuch beim KulturA in Neuallermöhe
Unser neuer Nachbar ist das KulturA, ein Bürger:innenzentrum für Neuallermöhe und Umgebung. Das Haus liegt in einem der jüngsten Stadtteile Hamburgs zentral an der Otto-Grot-Straße 90. Stefanie Schreck leitet und organisiert hier die Bereiche Programmgestaltung, Kinderkultur, Veranstaltungen, Kurse, Öffentlichkeitsarbeit und nicht zuletzt Finanzierung. Seit mehr als 20 Jahren ist sie im KulturA mit vollem Engagement tätig.
IBA Hamburg: Was steckt denn alles hinter dem Begriff KulturA?
„Gemeinsam mit unseren Partnern im Haus: Café Evergreen, Kinder- und Familienhilfezentrum Neuallermöhe und Kokus e. V. fördern wir als Ort kulturellen Lebens die Integration in Neuallermöhe.
Wir organisieren ein Kulturprogramm mit monatlich wechselnden Veranstaltungen und ein umfangreiches Kursprogramm. Neben Theater- und Musikveranstaltungen für Erwachsene, Ausstellungen, Festen oder Flohmärkten ist Kinderkultur mit den monatlich stattfindenden Veranstaltungsreihen Kinderkino und Kindertheater ein Schwerpunkt unserer Arbeit.
Im Kursprogramm, das zum Teil in Kooperation mit der VHS und anderen Partnern stattfindet, finden sich Angebote für Kinder und Erwachsene von Musik über Sport bis hin zu kreativen Angeboten. Das KulturA ist aber auch Treffpunkt für verschiedene Initiativen und Gruppen, die auch eigene Projekte und Ideen verwirklichen können.
Hinter dem KulturA steht Sprungbrett e. V., ein frei gemeinnütziger Träger. Der Bezirk Bergedorf finanziert unser Personal sowie einen Teil des laufenden Betriebs. Für alles Weitere, wie zum Beispiel das Kulturprogramm, müssen wir die Mittel selbst einwerben.“
IBA Hamburg: Wie kamen Sie denn zu Ihrer Aufgabe?
„Ich habe in Hamburg Kulturmanagement studiert. Damals sah ich am Uni-Aushang die Stellenausschreibung für das neu gegründete KulturA. So kam es, dass ich ab 1999 das Haus mit aufgebaut habe.
Seitdem übernehme ich hier als Leitung des Bürgerhauses viele Aufgaben. Wir sind ein winziges Team mit großem Engagement. Meine Kollegin Nicola Thamke und ich wünschen uns schon mal gerne mehr Zeit für Kreativität.“
IBA Hamburg: Was schätzen Sie denn besonders an der Nachbarschaft?
Stefanie Schreck: „Ich liebe die Vielfalt in Neuallermöhe mit so vielen Kulturen und unterschiedlichen Menschen. Die haben im Laufe der Jahre sehr viel Einfluss auf meine Arbeit genommen. Außerdem mag ich hier die Natur: es gibt sehr romantische Ecken mit Seen und Fleeten. Damit kann man sogar Gäste von außerhalb beeindrucken. Und dann ist da noch die großartige Kunst. Hier finden sich besonders viele Werke von Kunst im öffentlichen Raum. Ich glaube es ist der höchste Anteil aller Hamburger Stadtteile.
IBA Hamburg: Wann und wie haben Sie zum ersten Mal von Oberbillwerder gehört?
Stefanie Schreck: „Zuerst aus der Bergedorfer Zeitung. Aber wir sind hier auch RISE Fördergebiet für regionale Stadtentwicklung und haben guten Kontakt zum Bezirksamt Bergedorf. Eine der ersten öffentlichen Veranstaltungen der IBA Hamburg mit Bürgerbeteiligung richteten wir in unserem Saal aus. So entstanden früh Berührungspunkte mit dem neuen Stadtteil.“
IBA Hamburg: Oberbillwerder hat große Visionen, sowohl städtebaulich als auch sozial: Ziel sind lebendige Nachbarschaften mit vielseitigen Angeboten für Wohnen, Arbeit, Bildung, Kultur und Freizeit. Für welchen dieser Aspekte interessieren Sie sich besonders?
Stefanie Schreck: „Mit liegen Kultur und Freizeit besonders am Herzen. Wichtig ist es, dass wir mit der neuen Connected City verbunden werden und uns verbinden können. Interessant sind auch die verschiedenen Wohnformen von Oberbillwerder. Dazu zähle ich besonders das Zusammenspiel zwischen Arbeiten und Wohnen und das gemeinsame Leben von Jung und Alt. Die Schaffung von Arbeitsmöglichkeiten in Neuallermöhe wurde damals etwas vergessen.“
IBA Hamburg: Könnte es so etwas wie ein KulturA auch in Oberbillwerder geben?
Stefanie Schreck: „Kulturelle Bildung und kultureller Austausch ist nicht nur für die persönliche Entwicklung wichtig, sondern fördert auch das Zusammenleben und die Identifikation mit dem Stadtteil. Daher wäre es wichtig, eine Einrichtung wie das KulturA in Oberbillwerder aufzubauen. Natürlich wären spätere Kooperationen und Absprachen mit den umliegenden Einrichtungen wünschenswert, um doppelte Angebote und Konkurrenz zu vermeiden.
IBA Hamburg: Was wünschen Sie sich für die Zukunft des neuen Stadtteils?
Stefanie Schreck: „Ich wünsche mir, dass die Mischung Arbeit, Leben und Kultur in Oberbillwerder gelingt, so wie sich das die ambitionierten Planer:innen vorstellen. Es sollte aber auch Neuallermöhe davon profitieren. Ein echter Erfolg wäre es, wenn beide Stadtteile zu einer großen Wohlfühloase in Hamburg werden.“
Weitere Infos unter: www.kultura-hamburg.de/